Backup-Medium Erstellen und Booten

2014-12-03

Die folgenden Schritte beschreiben, wie der Inhalt von Gerät /dev/sdX nach /dev/sdY kopiert wird. Die entstandene Linux-Kopie (in diesem Fall Ubuntu) wird im Anschluss Boot-fähig gemacht.

Wozu benötigt man dies? Ein Anwendungsfall ist z.B. ein Backup einer internen Festplatte auf ein externes Medium (z.B. USB-Festplatte). So kann beim Ausfall der internen Festplatte vom externen Medium gebootet werden.

Als erstes ist von einem Live-Medium zu booten, wenn z.B. ein Backup des Betriebssystem erstellt werden soll. Die hier aufgezählten Schritte wurden mit Ubuntu 14.04 ausgeführt, sollten jedoch auch auf andere Linux-Distributionen übertragbar sein. Die oben aufgeführten Geräte /dev/sdX nach /dev/sdY werden hier lediglich als Beispiel verwendet und sind zu ersetzten durch die tatsächlich genutzten. Diese kann man z.B. durch das folgende Kommando ermitteln:

sudo lshw -class disk

Vorbereitung: Partitionen auflisten, um Typ und Größe zu prüfen; was ist die bootbare Systempartition?

sudo fdisk -l
  1. Kopie von Gerät /dev/sdX auf Gerät /dev/sdY erstellen:

    sudo dd if=/dev/sdX of=/dev/sdY bs=1M conv=noerror
    
  2. Mounten der kopierten Systempartition /dev/sdYn (n=Partitionsnummer):

    sudo mount /dev/sdYn /mnt
    
  3. Re-Mount der virtuellen Dateisysteme auf das kopierte System:

    sudo mount --bind /dev  /mnt/dev
    sudo mount --bind /dev/pts  /mnt/dev/pts
    sudo mount --bind /proc /mnt/proc
    sudo mount --bind /sys  /mnt/sys 
    
  4. Nun der Trick – Wechsel des Root-Verzeichnisses auf kopierte Systempartition (öffnet von nun an root-Shell):

    sudo chroot /mnt
    
  5. Dies ermöglicht das erstellen der Grub2 Konfiguration /boot/grub/grub.cfg auf das kopierte System:

    update-grub
    
  6. Grub2 auf dem kopierten Medium installieren:

    grub-install /dev/sdY
    
  7. Grub2 Installation verifizieren:

    grub-install --recheck /dev/sdY
    
  8. Im Anschluss sind noch die Mount-Einträge der Dateien /etc/fstab bzw /etc/mtab zu überprüfen. Es wird empfohlen die logischen Partitionsnamen, die dort eingetragen sind, z.B. /dev/sdYn, durch die entsprechende UUID zu ersetzten. Die UUIDs lassen sich, wie folgt, ermitteln:

    blkid
    
  9. Rechner neu booten (und im Anschluss im Bios das entsprechende Laufwerk für /dev/sdY als Boot-Medium auswählen):

    reboot